7. Gesellschaftlicher Umgang mit HIV/AIDS & Unterstützung der HIV/ Aids - Prävention- und Beratungsarbeit in Brandenburg
Eine gesellschaftliche Entstigmatisierung von Menschen mit HIV/AIDS ist bisher auch in Brandenburg nicht erreicht worden. Menschen, die in Brandenburg von HIV und AIDS betroffen sind, werden weiterhin diskriminiert und stigmatisiert, sodass diese sehr selten mit ihrer Infektion und/oder Erkrankung weder im privaten Kreis oder gar öffentlich umgehen. Nach wie vor gilt: Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), HIV-betroffene Familien, Menschen aus Ländern mit einer hohen HIV-Prävalenz, Drogengebraucher/innen, Sexarbeiter/innen und Menschen in Haft sind besonders gefährdet.
Seit Jahren schreibt das Land Brandenburg einen Gesundheitszieleprozess zu HIV/Aids über die Initiative Brandenburg gemeinsam gegen Aids fort, trotzdem sind immament wichtige primäre- und sekundärpräventive Projekte zur Aufklärung, Beratung und Hilfe wiederholt in der Vergangenheit aufgrund defizitärer Finanzierung gefährdet gewesen oder sind es immer noch. Dabei basieren insbesondere MSM-relevanten Angebote auf dem massiven ehrenamtlichen Engagement der Akteure der schwulen Selbsthilfe. Die Vielfalt der Angebote in diesem Bereich beruht auf einer Vielfalt der tätigen Akteure und einem hohem Vernetzungsgrad der Handelnden. Eine Zusammenarbeit zwischen bundesweiten Dachverbänden, wie der deutschen Aidshilfe und landesweiten Verbänden, wie der Landesjugendfeuerwehr ermöglichen fachlich qualifizierte Angebote und die Erreichbarkeit der Zielgruppen in einem vor allem kleinstädtischen geprägten Flächenland.
Dabei steht eine Evaluierung/Neuorientierung des Gesundheitszieleprozesses aus. Eine Verstetigung von landesweiten, zielgruppenspezifischen Angeboten im Bereich HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten konnte in der vergangenen Legislaturperiode aufgrund der nur sporadisch stattfindenden Förderung und aufgrund des Mangels an fachlich qualifizierten, personellen Ressourcen nicht erreicht werden.
Eine landesweite zielgruppenspezifische HIV-Prävention, die Erreichbarkeit von HIV+ im ländlichen Raum sehen wir als akut gefährdet an.
Frage 39: Welche Maßnahmen halten Sie in Brandenburg für erforderlich, um die Entstigmatisierung der von HIV und AIDS bedrohten und betroffenen Menschen zu erreichen?
Bündnis 90/ Die Grünen Brandenburg
Wir setzen hierbei auf Primärprävention und Aufklärung innerhalb der Szene. Denn auch dort müssen Stigmata abgebaut werden. Gleichzeitig müssen LGBTTIQ-Menschen und auch HIV+-Menschen in der Öffentlichkeit ihre Präsenz zeigen, so wie es die AIDS-Hilfen mit ihrer Teilnahme an Festen oder Plakatkampangen schon tun. Auch in der Jugend- und Erwachsenensozialarbeit sowie bei der Aufklärung in Gesundheits- und Sozialberufen, bei LehrerInnen etc. muss angesetzt werden.
FDP Brandenburg
Die Stigmatisierung von HIV und AIDS betroffenen und bedrohten Menschen hat unseres Erachtens ihre Grundlage in der Unkenntnis von Übertragung und Folgen von HIV. Wir setzen daher auch hier auf Beratungs- und Aufklärungsangebote. Im Rahmen der Lehrpläne muss eine umfassende Aufklärung innerhalb des Biologieunterrichtes erfolgen.
SPD Brandenburg
Die SPD Brandenburg hat eine allgemeine Antwort gegeben.
CDU Brandenburg
Die CDU hat die Wahlprüfsteine des Bündnis Faires Brandenburg e.V. nicht beantwortet. Dafür aber die Wahlprüfsteine des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD). Anbei der Link
Die Linke Brandenburg
Die Linke Brandenburg hat eine allgemeine Antwort gegeben.
Frage 40: Werden zu diesem Thema von einer Brandenburger Landesregierung unter Ihrer Regierungsbeteiligung Initiativen ausgehen und wenn ja, welche?
Bündnis 90/ Die Grünen Brandenburg
Ja. Selbstverständlich betrachten wir Prävention und Professionalisierung als wichtige Möglichkeit, HIV und AIDS, sowie andere sexuell übertragbare Krankheiten zu reduzieren und fachgerecht zu behandeln, für den Fall, dass bereits Infektionen eingetreten sind. Prävention ist dabei eine wichtige und richtige Investition.
FDP Brandenburg
Wir stehen dafür, dass Präventions- und Beratungsangebote gestärkt und dauerhaft sicher finanziert werden. Nur so kann eine Entstigmatisierung erfolgen und einer Ansteckung vorgebeugt werden.
SPD Brandenburg
Die SPD Brandenburg hat eine allgemeine Antwort gegeben.
CDU Brandenburg
Die CDU hat die Wahlprüfsteine des Bündnis Faires Brandenburg e.V. nicht beantwortet. Dafür aber die Wahlprüfsteine des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD). Anbei der Link
Die Linke Brandenburg
Die Linke Brandenburg hat eine allgemeine Antwort gegeben.
Frage 41: Welche finanziellen Mittel für welche Präventionsmaßnahmen planen Sie für die kommenden vier Jahre zusätzlich zu den bisherigen Mitteln, welche weiteren Einrichtungen und Projekte sollen in Zukunft gefördert werden?
Bündnis 90/ Die Grünen Brandenburg
Hier wollen wir den Bedarf ermitteln und prüfen, wie eine dauerhafte Finanzierung ermöglicht werden kann. Klar ist, dass die Angebote dringend ausgebaut werden müssen und eine Flächendeckung ermöglicht werden muss. Dabei wollen wir weitere Partner wie z.B. Krankenkassen und andere gesellschaftliche Träger einbeziehen.
FDP Brandenburg
Wir möchten, dass es landesweit möglich ist, abseits vom Arzt HIV Tests wahrzunehmen und eine kompetente Beratung zu erhalten. Dafür möchten wir die entsprechenden Mittel im Haushalt bereitstellen.
SPD Brandenburg
Die SPD Brandenburg hat eine allgemeine Antwort gegeben.
CDU Brandenburg
Die CDU hat die Wahlprüfsteine des Bündnis Faires Brandenburg e.V. nicht beantwortet. Dafür aber die Wahlprüfsteine des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD). Anbei der Link
Die Linke Brandenburg
Die Linke Brandenburg hat eine allgemeine Antwort gegeben.