Interview mit Alina Gloger
Im Jahr 2001 wehrte sich die Brandenburger CDU mit Händen und Füßen und dem Landtagsabgeordneten Sven Petke gegen die Einführung der "HomoEhe". "Eingetragene Lebenspartnerschaften sind keine Ehe". Es könne nicht sein, dass "im Standesamt um neun Uhr Paul und Paula heiraten und um 9.15 Uhr Horst und Horst", so Petke in einer großen landesweiten Tageszeitung. Auch seine spätere Frau Katharina Reiche scheint bis heute daran festzuhalten, dass Lesben und Schwule und das Thema Regenbogenfamilien eher ein "Rechtsrandgebiet" sind. Mit der neuen amtierenden Regionalvorsitzenden Ost der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) sprach gayBrandenburg.de.
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Die Potsdamer Lesben und Schwulen sind irritiert. Die Brandenburger CDULandtagsabgeordnete Barbara Richstein eröffnet den CSD Potsdam 2014 bei der traditionellen Regenbogenflaggenhissung am Potsdamer Stadthaus. Was haben wir verpasst?
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Alina Gloger: Das Zitat ist jetzt über 13 Jahre alt. Inzwischen hat sich die Welt weiter gedreht und in Sachen Gleichstellung ist eine Menge geschehen. Wir sollten in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit schauen. Inzwischen ist auch in der CDU ein bemerkenswerter Sinneswandel eingetreten. Denken Sie beispielsweise nur an die sogenannten „Wilden 13“, die ihre Partei gezwungen haben, erstmals in der über 60jährigen Geschichte der CDU, auf einem Bundesparteitag über die Gleichstellung von Homosexuellen zu debattieren. Das geschah in einer sehr
 sachlichen und ernsthaften Atmosphäre des gegenseitigen Respekts.
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Die CDU ist die einzige verbliebene Volkspartei in Deutschland und sammelt in ihren Reihen viele unterschiedliche Menschen. Da gilt es viele verschiedene Strömungen mit ins Boot zu holen und das dauert naturgemäß länger als bei kleineren homogeneren Parteien. Nicht zuletzt durch das kontinuierliche, sichtbare öffentliche Auftreten der LSU ist aber auch die CDU viel bunter geworden, als manche – die aus welchen Gründen auch immer an alten, liebgewonnenen Feindbildern festhalten – glauben mögen. Ich frage mich auch, welchen Sinn es – neben einem knackigen OTon – hat, immer wieder irgendwelche Hardliner auf LSBTI-Themen anzusprechen. Unser Ziel ist es, mit den fachlich zuständigen und fortschrittlichen Politikern unsere Themen zu diskutieren und für politische Mehrheiten zu sorgen.
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Zu Barbara Richstein. Ich bin stolz, dass der CSD Brandenburg die stellvertretende Vorsitzende der CDU Brandenburg für die Eröffnungsworte zur Flaggenhissung in Potsdam gewinnen konnte. Ich weiß nicht, wie viele Brandenburger Politiker den Ehrengast Tom Canning vom Jerusalem Open House for Pride and Tolerance in perfektem Hebräisch hätten begrüßen können. Im Übrigen haben die Anwesenden schon bei ihrer Rede gehört, dass sie zu den progressiven Kräften in der CDU gehört und die LSU unterstützt.
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Im Herbst wird der neue Landtag gewählt. Michael Schierack ist danach, mal angenommen, der neue Ministerpräsident des Landes. Wird dann Katharina Reiche neue Arbeits Familien und Sozialministerin?
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Alina Gloger: Frau Reiche ist Mitglied des Deutschen Bundestages und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund ist diese Frage mehr als hypothetisch. Im Übrigen steht es mir nicht zu, dem Ministerpräsidenten eine Kabinettsliste vorzuschlagen
Alina Gloger: Das Zitat ist jetzt über 13 Jahre alt. Inzwischen hat sich die Welt weiter gedreht und in Sachen Gleichstellung ist eine Menge geschehen. Wir sollten in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit schauen. Inzwischen ist auch in der CDU ein bemerkenswerter Sinneswandel eingetreten. Denken Sie beispielsweise nur an die sogenannten „Wilden 13“, die ihre Partei gezwungen haben, erstmals in der über 60jährigen Geschichte der CDU, auf einem Bundesparteitag über die Gleichstellung von Homosexuellen zu debattieren. Das geschah in einer sehr
 sachlichen und ernsthaften Atmosphäre des gegenseitigen Respekts.
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Die CDU ist die einzige verbliebene Volkspartei in Deutschland und sammelt in ihren Reihen viele unterschiedliche Menschen. Da gilt es viele verschiedene Strömungen mit ins Boot zu holen und das dauert naturgemäß länger als bei kleineren homogeneren Parteien. Nicht zuletzt durch das kontinuierliche, sichtbare öffentliche Auftreten der LSU ist aber auch die CDU viel bunter geworden, als manche – die aus welchen Gründen auch immer an alten, liebgewonnenen Feindbildern festhalten – glauben mögen. Ich frage mich auch, welchen Sinn es – neben einem knackigen OTon – hat, immer wieder irgendwelche Hardliner auf LSBTI-Themen anzusprechen. Unser Ziel ist es, mit den fachlich zuständigen und fortschrittlichen Politikern unsere Themen zu diskutieren und für politische Mehrheiten zu sorgen.
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Zu Barbara Richstein. Ich bin stolz, dass der CSD Brandenburg die stellvertretende Vorsitzende der CDU Brandenburg für die Eröffnungsworte zur Flaggenhissung in Potsdam gewinnen konnte. Ich weiß nicht, wie viele Brandenburger Politiker den Ehrengast Tom Canning vom Jerusalem Open House for Pride and Tolerance in perfektem Hebräisch hätten begrüßen können. Im Übrigen haben die Anwesenden schon bei ihrer Rede gehört, dass sie zu den progressiven Kräften in der CDU gehört und die LSU unterstützt.
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Im Herbst wird der neue Landtag gewählt. Michael Schierack ist danach, mal angenommen, der neue Ministerpräsident des Landes. Wird dann Katharina Reiche neue Arbeits Familien und Sozialministerin?
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Alina Gloger: Frau Reiche ist Mitglied des Deutschen Bundestages und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund ist diese Frage mehr als hypothetisch. Im Übrigen steht es mir nicht zu, dem Ministerpräsidenten eine Kabinettsliste vorzuschlagen
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Zählen sie uns doch mal drei überzeugende Gründe auf, sich als geouteter schwuler oder lesbischer Mensch in der Brandenburger CDU zu engagieren.
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Alina Gloger: Jetzt bin ich aber etwas überrascht, ob dieser Frage, gerade von einem schwulen Magazin. Gegenfrage, weshalb denn nicht? Haben wir nicht alle dafür gekämpft, dass wir nicht nur auf unsere Sexualität reduziert werden? Unabhängig von der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität haben wir hervorragende Politiker und Politikerinnen mit den unterschiedlichsten Fachkompetenzen. Ich finde, dass vor dem Hintergrund unseres christlichhumanistischen Menschenbildes potentiell jeder ein zu Hause in der CDU Familie finden kann. Und selbstverständlich würde ich mir wünschen, dass sich mehr lesbische und schwule Parteifreunde offen bekennen würden, um so auch als Vorbilder für andere fungieren zu können. Gerade für eine große Volkspartei wie die CDU ist es wichtig von vielen verschiedenen Gedanken, Ideen und Lebenshintergründen gespeist zu werden. Wir leben vom Engagement der vielen unterschiedlichen Charaktere. Das macht die Stärke der CDU aus und ich kann nur jeden einladen sich mit uns für unser Land zu engagieren.
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Danke für das Gespräch.
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