Queensday 2013 abgesagt - CSD in Potsdam vor dem Aus
Gemeinsame Erklärung von Jirka Witschak und Ralph Zachrau zur Förderpolitik des MASF Brandenburg im Lesben- und Schwulenbereich
Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie, Frauen und Familie (MASF) hat nach 3jährigen zähen Verhandlungen am gestrigen Dienstag entschieden, den schwul-lesbischen Spitzenverband “Bündnis faires Brandenburg” nicht institutionell zu fördern. Mit dieser Entscheidung kann das Bündnis im kommenden Jahr keine Räume und Büromittel für die vielen ehrenamtlichen Akteure mehr bereitstellen. Die Mitarbeitenden, vor allem schwule und lesbische Jugendliche, stehen damit ab dem 1.1.2013 auf der Straße und können sich damit nicht weiter auf eine Ausbildung über ein Einstiegsqualifizierungsjahr vorbereiten.
Die Ehrenamtler sind fassungslos und wütend: “Die Mitarbeiter im Ministerium, insbesondere das Referat 22, haben uns 3 Jahre lang hingehalten, Versprechungen gemacht und jetzt doch wieder alles Geld an eine in Potsdam nicht akzeptierte Koordinierungsstelle vergeben.” Damit gibt es keine Arbeitsmöglichkeit mehr für die Organisation von Veranstaltungen. Deswegen muss der Queensday 2013 abgesagt werden. Alle weiteren Veranstaltungen und Beratungsangebote stehen ebenfalls vor dem Aus.
Jirka Witschak, Begründer des” Leander” und des “Queensday”: "Ich bin total schockiert. Gerade homosexuelle und transsexuelle Jugendliche haben den Queensday immer als ihr ureigenstes Projekt begriffen. Dass nicht nur dieses Projekt jetzt obdachlos werden soll, ist für mich unfassbar. Ich könnte heulen!"
Ralph Zachrau, der das Haus mit dem “Leander” in der Benkerstraße 1 gekauft hat und als Queeres Zentrum “Louise-Henrietten-Stift” betreibt (u.a. mit dem Gruppenraum für das “Bündnis faires Brandenburg”, 6 neu geschaffenen WG-Plätzen und der Notfallübernachtungsmöglichkeit): “Ich stelle meine Zusammenarbeit mit dem MASF ein. Den weiteren Ausbau des “Louise-Henrietten-Stifts” mit dem “Queensday”-Shop und einem zusätzlichen WG-Zimmer lege ich ebenfalls auf Eis. Es ist eine Unverschämtheit und Respektlosigkeit sondergleichen, die den langjährigen Ehrenamtlern hier entgegenschlägt.”
Gemeinsame PM von Jirka Witschak und Ralph Zachrau, Mitglieder im Bündnis Faires Brandenburg und Potsdamer LSBT-Aktivisten
19. Dezember 2012, Anfragen Presse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!