Die Gefahren des Schwarz-Weiß-Denkens
Die Gefahren des Schwarz-Weiß-Denkens
Uwe Adler
(Mitglied des Landtages Brandenburg, Stadtverordneter, SPD)
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
seit einiger Zeit ist etwas in unserer Gesellschaft zurück, das es heute dringlicher denn je erscheinen lässt, ein farbenfrohes Zeichen der Vielfalt zu setzen. Das Denken in Schwarz und Weiß. Die Einteilung des Denkens und Handelns in absolute Kategorien von richtig und falsch.
Es ist jenes Denken von Antidemokraten, der in Europa - und in der ganzen Welt - Rechtspopulisten in Parlamente gebracht hat. Es ist das Denken und Handeln von Autokraten, die weltweit queere Lebensentwürfe und Homosexualität unter Strafe stellen, Menschen verfolgen und als abnorm ausgrenzen.
Im Schwarz-Weiß-Denken ist kaum Platz für die Kraft des Arguments - ja nicht einmal für die Abbildung der Welt so komplex sie nun einmal ist. Je schriller und radikaler die Auseinandersetzungen geführt werden, desto weniger Platz ist für Zwischentöne, für Schattierungen, für Grautöne. Und noch viel weniger für Farben, die so bunt sind wie das Leben selbst.
Dieses Denken und Handeln führt zu Diskriminierung und Stigmatisierung in unserer Gesellschaft. Auch dagegen stehen wir heute hier und hissen die Regenbogenflagge vor dem Potsdamer Rathaus. Für unsere Landeshauptstadt, die sich der Weltoffenheit, Toleranz und der Vielfalt verschrieben hat.
Der Kampf für diese bunte, vielfältige Gesellschaft ist ein Kampf für Menschenrechte. Für das Recht, Mensch zu sein. Für das Recht lieben und leben zu dürfen nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen.
Der Kampf gegen Diskriminierung und Stigmatisierung ist ein Kampf für die Freiheit jedes Einzelnen, ein Kampf gegen das Schwarz-Weiß-Denken in unserer Gesellschaft und auch für Zusammenhalt und Solidarität.
Die Landeshauptstadt Potsdam steht mit großem Engagement dafür ein - durch ein enormes zivilgesellschaftliches Engagement, durch die Arbeit des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt und auch durch die Präsens unseres Oberbürgermeister in diesem Thema.
Vielen herzlichen Dank an Sie/ an Euch alle, für so viel Engagement - es ist leider immer noch notwendig.
Die freie und vielfältige Gesellschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist an uns allen, jeden Tag als Vorbilder dafür zu dienen.