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Inbetween

Mit wem spreche ich heute, wen repräsentierst du und was macht ihr?
Ich bin Jasha Maxim Dreyer und ich bin Leiter der Jugendgruppe Inbetweeners. Es ist eine Gruppe für junge Menschen, die sich gerade finden; die schon wissen, dass sie trans* sind; oder dahingehend eine Ahnung haben; sich ein wenig ausprobieren und die Andere kennenlernen wollen, die sich auch auf diesem Weg gerade finden und da in den Austausch gehen wollen.


Und wie bist du zu den Inbetweeners gekommen?
Ich habe diese Gruppe anfangs als allgemeine Startergruppe für junge transPersonen und In-teresierte gegründet. Da-mals, als meine eigene Transition gestartet ist und ich selbst in eine Gruppe gehen wollte, gab es nur bestehende Gruppen für transMenschen, die be-reits mit ihrer Transition durch waren und da habe ich mich etwas fehl am Platz gefühlt. Alle waren schon so weit und ich wusste noch gar nicht, wo ich hin will. Da dachte ich mir, es brauche doch eine Gruppe für den Start. Und wenn es irgendwas nicht gibt, musst du´s selber machen. Inzwischen hat sie sich gewandelt, weil es hauptsächlich Kinder und Jugendliche sind, die diese Form der Gemeinschaft dringend brauchen und nutzen möchten.

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Seit wie vielen Jahren besteht die Gruppe denn jetzt?
Wir bestehen jetzt bereits im vierten Jahr. Gegründet habe ich die Gruppe im Sommer 2020.

Wo befindet sich denn ca. der Altersdurchschnitt der Gruppe? Was kann man da erwarten?
Am Anfang war die Gruppe ja offen, aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass die Thematik vor allem viele Jugendliche betrifft und da haben wir den Rahmen zu ihrem Schutz oben etwas zu gemacht. Es geht mit 12 Jahren los bei uns und geht bis. 18. Natürlich schmeißen wir dann aber niemanden von heute auf morgen raus. Der älteste Teilnehmer war 20, ist inzwischen aber auch schon weitergegangen.
Ich nehme an, dass junge Menschen mit 18 oder 19 dann auch andere Themen für sich selbst haben und deswegen gehen, oder?
Oft ist es so, dass wir junge Erwachsene dann an die Stammtische für Erwachsene (z.B. Transistor) weiterleiten bzw. abgeben. Die können dann mit den neuen 14 Jährigen oft nichts mehr anfangen.

Inbetweeners ist eine geschlossene Gruppe, wie kann man denn bei euch teilnehmen?
Meistens ist es so, dass junge Menschen, entweder alleine oder mit ihrer Fa-milie, zu einer Beratung zu mir kommen. Manche nutzen auch das Be-ratungsangebotoder vom Verein Trans-Kinder-Netz. Viele andere Beratungs-angebote verweisen auf uns. Manche melden sich auch bei uns, weil sie von uns über die Bestellung des Trans* Willkommens- pakets erfahren haben. Dann würde ich allerdings nochmal ein kleines Vorgespräch führen, um mich persönlich nochmal abzusichern, dass da auch wirklich ein Jugendlicher ist. Danach erhalten die Jugendlichen dann Zugriff zu unserer WhatsApp Gruppe mit Einführungs- und Willkommenstext.

Wie oft trefft ihr euch als Gruppe? Gibt es einen festen Termin oder wird das spontan entschieden?
Anfänglich hatten wir feste Termine. Inzwischen haben wir das System aufgelockert und sprechen uns in der Gruppe ab, wann wir uns wo sehen. Vieles spielt sich auch Online ab, auch mal über Zoom Calls, aber wir versuchen schon, uns halbwegs regelmäßig in Person zu treffen. Meistens frage ich die Gruppe im Vornherein, wo und was wir machen wollen.

Es gibt also auch verschiedene Aktivitäten?
Wir planen oft auch andere Aktivitäten, z.B. Minigolfen, damit die Atmosphäre etwas lockerer gehalten wird und es nicht nur so einen Selbsthilfe-charakter hat. Die Teilnehmenden haben auch meine Nummer und können sich im Fall der Fälle auch immer an mich persöhnlich wenden.

Wie hoch ist eure ungefähre Teilnehmerzahl? Mit wie vielen Menschen könnte man bei einem gegebenen Termin rechnen?
Also insgesamt haben wir um die 16 Teilnehmende, bei den meisten Treffen sind im Durchschnitt 6-8 Personen. Viele Jugendliche, die zu uns kommen, sind am Anfang natürlich super aufgeregt und da kann es bei größeren Gruppen zu der Gefahr kommen, in der Masse unterzugehen. So kann ich es leichter moderieren und sicherstellen, dass auch jeder zu Wort kommt. Sie sollen alle den Teil der Aufmerksamkeit bekommen, den sie sich wünschen.

 


Der Artikel wurde in der Broschüre QUEERnow 2023 veröffentlich. Das Pojekt wurde mit Mitteln der Landeshauptstadt Potsdam gefördert. Die Broschüre ist bei www.queeres-brandenburg.info bestellbar.

 

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